MDM- Geräteverwaltung Inhouse oder auslagern? Ein neutraler Vergleich
- liviarainsberger
- 12. Aug.
- 5 Min. Lesezeit
Die Verwaltung mobiler Endgeräte (MDM) hat sich von einer simplen Notwendigkeit zu einem komplexen, sicherheitskritischen Prozess entwickelt. Unternehmen stehen vor der Entscheidung, ob sie diese Aufgabe mit internen Ressourcen stemmen oder sie an einen spezialisierten Managed Service Provider auslagern sollen. Statt die Vor- und Nachteile der beiden Ansätze isoliert zu betrachten, ist es nützlicher, sie in einem neutralen Vergleich gegenüberzustellen und zu beleuchten, welche strategische Entscheidung die interne IT am Ende wirklich entlastet.
Inhouse-Lösung: Die Illusion der vollen Kontrolle
Eine interne MDM-Lösung scheint auf den ersten Blick die volle Kontrolle zu bieten. Das eigene IT-Team installiert und konfiguriert die Software, betreut die Geräte und verwaltet die Sicherheitsrichtlinien. Doch diese "volle Kontrolle" hat ihren Preis, der oft unterschätzt wird.
Fokusverschiebung: Die interne IT ist oft bereits mit strategischen Projekten wie Cloud-Migrationen, Anwendungsentwicklung oder der Betreuung kritischer Geschäftssysteme ausgelastet. Die tägliche, zeitaufwändige Verwaltung von Tausenden von Endgeräten – von der Geräteregistrierung über App-Updates bis hin zur Fehlerbehebung – wird schnell zu einer operativen Last, die Ressourcen bindet, die an anderer Stelle dringender benötigt werden.
Wissensmonopol: Das Spezialwissen über die MDM-Lösung liegt oft bei wenigen Mitarbeitern. Fällt eine dieser Personen aus, entsteht eine kritische Wissenslücke. Die kontinuierliche Schulung des Teams, um mit den schnellen Innovationszyklen von Betriebssystemen wie Android Enterprise oder iOS Schritt zu halten, ist eine teure und fortlaufende Investition.
24/7-Support: Mobile Geräte sind oft das Rückgrat von Frontline-Workern, die in Schichtarbeit oder im Außendienst tätig sind. Eine Inhouse-Lösung erfordert die Bereitstellung eines 24/7-Supports, was bei einem kleinen oder mittleren IT-Team personell kaum zu leisten ist.
Kurz gesagt: Die scheinbare Kontrolle einer Inhouse-Lösung kann sich in einen administrativen Aufwand verwandeln, der die IT-Abteilung von ihrer eigentlichen strategischen Mission ablenkt.
Managed MDM Service: Partnerschaft statt Last

Ein Managed MDM Service, wie er von MCloud angeboten wird, ist keine einfache "Outsourcing-Lösung". Er ist eine strategische Partnerschaft, die darauf abzielt, die internen IT-Ressourcen zu optimieren. Der Dienstleister übernimmt die operativen Aufgaben, während die interne IT die Kontrolle über die strategischen Entscheidungen behält.
Rückkehr zum Kerngeschäft: Die interne IT kann sich wieder auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Die Alltagsaufgaben des Geräte-Managements, wie der Roll-out von neuen Geräten, das Anwenden von Updates oder der First-Level-Support, werden vom Managed Service Provider übernommen.
Zugang zu Fachexpertise: Ein Managed Service Provider lebt von seinem Spezialwissen. Sein Team ist permanent geschult und auf dem neuesten Stand der Technik. So profitiert das Unternehmen von einem tiefen Know-how, ohne in die ständige Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter investieren zu müssen.
Skalierbarkeit und Flexibilität: Neue Projekte erfordern oft eine schnelle Skalierung der Endgeräte-Infrastruktur. Ein Managed Service kann diese Anforderungen flexibel und ohne lange Vorlaufzeiten erfüllen. Egal ob es sich um 50 oder 5000 neue Geräte handelt, der Dienstleister hat die Prozesse und die Kapazitäten.
Vermeidung von Betriebsrisiken: Mit einem Managed Service reduziert das Unternehmen das Risiko von Ausfällen und Sicherheitslücken, da der Partner für einen stabilen und sicheren Betrieb sorgt.
Technische Aspekte
Neben den strategischen und betriebswirtschaftlichen Vorteilen bietet die Auslagerung des MDM-Managements als Service erhebliche technische Vorteile, die eine interne IT-Abteilung oft nur mit hohem Aufwand und spezialisierten Ressourcen erreichen kann.
Hier sind die wichtigsten technischen Argumente für einen Managed MDM Service:
Spezialisierte Multi-Plattform-Expertise:
Ein interner IT-Mitarbeiter muss in der Regel Wissen über ein breites Spektrum an Technologien haben. Ein Managed Service Provider (MSP) hingegen konzentriert sich ausschließlich auf Endgerätemanagement.
Der MSP verfügt über tiefgehendes technisches Wissen über die Eigenheiten verschiedenster Plattformen (Android Enterprise, iOS, Windows, macOS, Rugged Devices) und Hersteller (Zebra, Honeywell, Samsung, etc.). Er ist mit spezifischen Android-Versionen, proprietären APIs und der optimalen Konfiguration für spezielle Hardware vertraut, was bei einer internen Lösung oft zu Kompatibilitätsproblemen führt.
Proaktive Sicherheits- und Compliance-Verwaltung:
Sicherheitspatches und Betriebssystem-Updates sind für mobile Geräte entscheidend, werden aber oft verzögert umgesetzt. Ein MSP verfügt über automatisierte Prozesse, um diese Updates zeitnah zu testen und auszurollen.
Der MSP ist ständig über die neuesten Sicherheitslücken und Bedrohungen informiert und kann proaktiv Gegenmaßnahmen ergreifen, wie die Anpassung von Firewall-Regeln, die Aktualisierung von App-Blacklists oder die Durchsetzung strengerer Compliance-Richtlinien (z.B. Verschlüsselung, Mindest-OS-Version). Dies reduziert das Sicherheitsrisiko erheblich.
Fortgeschrittene Remote-Diagnose und Fehlerbehebung:
Die Fehlerbehebung bei mobilen Geräten, die nicht vor Ort sind, ist komplex. Ein Managed Service Provider nutzt fortschrittliche Werkzeuge für Remote-Diagnose, die oft über Standard-MDM-Lösungen hinausgehen.
Dazu gehören Funktionen wie Live-Gerätedaten (Batteriestatus, Signalstärke, etc.), Remote-Bildschirmansicht (Remote-View) zur direkten Problemlösung und detaillierte Protokoll-Analysen. Dies ermöglicht eine wesentlich schnellere Problembehebung als eine interne IT-Abteilung, die oft nur auf die Meldungen des Benutzers angewiesen ist.
Robuste Infrastruktur und hohe Verfügbarkeit:
Ein Managed Service betreibt die MDM-Infrastruktur in einer hochverfügbaren, redundanten Cloud-Umgebung, die für eine interne IT-Abteilung kaum zu realisieren ist.
Dies gewährleistet eine 24/7-Verfügbarkeit des Services, eine kontinuierliche Datensicherung und Schutz vor Infrastrukturausfällen. Zudem entfällt die interne Administration des Servers, die Installation von Updates und die Wartung der Datenbank.
Nahtlose Integration in die Unternehmensumgebung:
Der MSP hat weitreichende Erfahrung in der technischen Integration des MDM-Systems mit anderen IT-Systemen, wie z. B. Microsoft Entra ID (Azure AD), Identity Providern, Helpdesk-Software oder Unternehmensanwendungen.
Die technische Komplexität dieser Integrationen wird vom Dienstleister übernommen, was die interne IT von aufwändigen Projektarbeiten entlastet. Der erwähnte "Intune Co-existence"-Ansatz ist ein technisches Beispiel dafür, wie ein spezialisierter Dienstleister in ein bestehendes Ökosystem integriert werden kann, um eine optimale Gesamtlösung zu schaffen.
Wann eine Inhouse-Lösung sinnvoll ist:
Eine interne MDM-Lösung ist die richtige Wahl, wenn Ihr Unternehmen die folgenden Kriterien erfüllt:
Große, spezialisierte IT-Abteilung: Sie verfügen über ein dediziertes IT-Team, das nicht nur über das Fachwissen im Bereich Endgerätemanagement verfügt, sondern auch die Kapazitäten hat, sich kontinuierlich weiterzubilden und mit den schnellen Entwicklungszyklen von Mobilgeräten und Betriebssystemen Schritt zu halten.
Hohe interne Anpassungsanforderungen: Ihre Geschäftsprozesse erfordern eine einzigartige und tiefgreifende Integration des MDM-Systems, die über Standard-Schnittstellen hinausgeht. Sie benötigen die volle Kontrolle über den Code oder die Architektur, um proprietäre Anpassungen vorzunehmen.
Strenge, interne Sicherheitsauflagen: Interne Compliance-Richtlinien oder Branchenvorschriften verlangen, dass alle sensiblen Daten ausschließlich im eigenen Rechenzentrum verbleiben und nicht an einen externen Dienstleister übertragen werden dürfen.
Kalkulierbare Geräteanzahl: Die Anzahl der zu verwaltenden Geräte ist relativ stabil und es sind keine rapiden Wachstumsphasen oder große Roll-out-Projekte geplant, die eine schnelle Skalierung der IT-Ressourcen erfordern würden.
Wann ein Managed Service die bessere Wahl ist:
Ein Managed Service ist die überlegene strategische Entscheidung, wenn Ihr Unternehmen die folgenden Punkte prägen:
Fokus auf das Kerngeschäft: Ihre interne IT-Abteilung ist bereits mit strategischen Projekten ausgelastet und soll nicht durch operative, alltägliche Verwaltungsaufgaben wie Roll-outs, Updates oder den 1st-Level-Support belastet werden.
Mangel an Spezialwissen: Sie möchten von der Expertise eines spezialisierten Dienstleisters profitieren, der permanent auf dem neuesten Stand der Technik ist und sich mit den Eigenheiten verschiedenster Gerätetypen und Betriebssysteme auskennt.
Hohe Skalierbarkeit und Flexibilität: Ihre Unternehmensentwicklung erfordert eine flexible Endgeräteverwaltung, die bei Bedarf schnell wachsen oder schrumpfen kann, ohne dass Sie in teure, eigene Infrastruktur oder Personal investieren müssen.
Risikominimierung: Sie wollen die Betriebsrisiken, die mit der Bereitstellung und Wartung einer MDM-Lösung verbunden sind (z. B. 24/7-Support, Sicherheitslücken, Ausfälle), minimieren und an einen professionellen Partner übertragen.
Strategie statt Administration
Die Entscheidung für oder gegen einen Managed MDM Service ist keine Frage der Kontrolle, sondern der strategischen Fokussierung. Wer MDM intern betreibt, tauscht die operative Kontrolle gegen eine hohe administrative Last und ein inhärentes Wissensrisiko. Wer sich für einen Managed Service entscheidet, gibt die operative Last ab, behält aber die strategische Kontrolle und gewinnt wertvolle Ressourcen zurück. Es ist eine kluge Entscheidung, um die interne IT zu entlasten, die Sicherheit zu erhöhen und sich auf das zu konzentrieren, was das Unternehmen wirklich voranbringt.
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